Hand turns dice and changes the German expression "fordern" (demand) to "foerdern" (support).

 

Befragt man Mana­ge­rin­nen und Mana­ger, wie sie ihren Füh­rungs­stil beschrei­ben wür­den, fas­sen nicht weni­ge die­sen unter der For­mel „For­dern und För­dern“ zusam­men. Jeder Mensch ist leis­tungs­be­reit und ent­wick­lungs­ori­en­tiert, wes­halb wohl For­dern im Sinne von Leis­tung ein­for­dern als auch För­dern im Sinne von Ent­wick­lungs­aus­rich­tung als Leit­li­ni­en in der Füh­rungs­ar­beit ziel­füh­rend sind.

Jetzt steht wie­der die Zeit der Mit­ar­bei­ter­be­ur­tei­lungs­ge­sprä­che oder Jah­res­end­ge­sprä­che an. Was heisst das jetzt in Bezug auf For­dern und För­dern? Es sind genau die bei­den Leit­li­ni­en, die in der Gestal­tung des Gesprächs bzw. der Beur­tei­lung beach­tet wer­den sollen.

For­dern im Sinne von Ein­for­de­rung von Leis­tungs­stan­dards und Rück­spie­ge­lung der effek­tiv erbrach­ten Leistung.

För­dern im Sinne von Aus­schöp­fen von Poten­tia­len und kon­kre­ter Gestal­tung von Weiterentwicklungsmassnahmen.

Was gilt es zu beach­ten, wenn man die Mit­ar­bei­ter­be­ur­tei­lung im Sinne von For­dern und För­dern ein­set­zen und ein qua­li­ta­tiv gutes Resul­tat erzie­len will? Hier ein paar Gedan­ken­an­stös­se für Vorgesetzte:

Gespann­ter Faden

  • Ach­ten Sie dar­auf, dass der Dia­log auch unter dem Jahr regel­mäs­sig statt­fin­det und der Mit­ar­bei­ten­de zeit­nah Feed­back über seine Leis­tung erhält und somit stets weiss, wie es mit den Leis­tungs­an­for­de­run­gen und der spe­zi­fi­schen Leis­tungs­er­fül­lung steht. Im Mit­ar­bei­ter­be­ur­tei­lungs­ge­spräch darf nie erst­mals etwas zum Thema werden.

Keine Ein­zel­er­eig­nis­se, son­dern ver­schie­de­ne kon­kre­te Beispiele

  • Machen Sie eine Gesamt­be­ur­tei­lung, spre­chen Sie nicht Ein­zel­er­eig­nis­se an, es sei denn, sie hät­ten eine sehr gros­se Aus­wir­kung gehabt. Aber auch hier gilt, sol­che Ereig­nis­se müs­sen zeit­nah ange­spro­chen und soll­ten nicht auf­ge­spart wer­den für das Mit­ar­bei­ter­be­ur­tei­lungs­ge­spräch. Seien Sie kon­kret, d.h. brin­gen Sie ver­schie­de­ne Bei­spie­le ein, an denen Sie ein bestimm­tes Ver­hal­ten beob­ach­ten konnten.
  • Machen Sie eine Gesamt­be­ur­tei­lung, spre­chen Sie nicht Ein­zel­er­eig­nis­se an, es sei denn, sie hät­ten eine sehr gros­se Aus­wir­kung gehabt. Aber auch hier gilt, sol­che Ereig­nis­se müs­sen zeit­nah ange­spro­chen und soll­ten nicht auf­ge­spart wer­den für das Mit­ar­bei­ter­be­ur­tei­lungs­ge­spräch. Seien Sie kon­kret, d.h. brin­gen Sie ver­schie­de­ne Bei­spie­le ein, an denen Sie ein bestimm­tes Ver­hal­ten beob­ach­ten konnten.
  • Machen Sie eine Gesamt­be­ur­tei­lung, spre­chen Sie nicht Ein­zel­er­eig­nis­se an, es sei denn, sie hät­ten eine sehr gros­se Aus­wir­kung gehabt. Aber auch hier gilt, sol­che Ereig­nis­se müs­sen zeit­nah ange­spro­chen und soll­ten nicht auf­ge­spart wer­den für das Mit­ar­bei­ter­be­ur­tei­lungs­ge­spräch. Seien Sie kon­kret, d.h. brin­gen Sie ver­schie­de­ne Bei­spie­le ein, an denen Sie ein bestimm­tes Ver­hal­ten beob­ach­ten konnten.

Mit­ar­bei­ter­be­ur­tei­lung nicht Mitarbeiterverurteilung

  • Fokus­sie­ren Sie nicht aus­schliess­lich auf die nega­ti­ven Aspek­te und füh­ren Sie kei­nen Mono­log, der keine Dis­kus­si­on zulässt. Ver­mei­den Sie die Kil­ler­wor­te wie „immer“ oder „jedes Mal“. Wei­sen Sie auch dar­auf hin, wenn sich der Mit­ar­bei­ten­de nicht den Erwar­tun­gen ent­spre­chend ver­hal­ten hat.

Keine Defi­zit­ori­en­tie­rung, son­dern Entwicklungsorientierung

  • Balan­cie­ren Sie den Blick zurück mit dem Blick nach vorne aus. Spre­chen Sie auch die Zukunft an, ins­be­son­de­re wenn es um kon­kre­te Ent­wick­lungs­mass­nah­men geht. Füh­ren Sie den Dia­log über das Stop­fen von Kom­pe­tenz­lö­chern, wel­che den Mit­ar­bei­ten­den an einer bes­se­ren Leis­tung hin­dert, schau­en Sie aber auch gemein­sam nach vorne: Wo lie­gen noch uner­schlos­se­ne Poten­tia­le, wohin will sich der Mit­ar­bei­ten­de ent­wi­ckeln? Wel­che Kom­pe­ten­zen und Fähig­kei­ten gilt es zu ent­wi­ckeln, damit das Unter­neh­men und ins­be­son­de­re Ihr Team auch den zukünf­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen gerecht wer­den kann?

Ein­schät­zung des Mit­ar­bei­ten­den zuerst

  • Las­sen Sie den Mit­ar­bei­ten­den zuerst sel­ber reden, for­dern Sie eine Selbst­ein­schät­zung und Selbst­be­ur­tei­lung ein. Die meis­ten Mit­ar­bei­ten­den ste­hen sich sel­ber kri­tisch gegen­über und es ist bes­ser, wenn Sie bei Kri­tik­punk­ten auf die Selbst­ein­schät­zung des Mit­ar­bei­ten­den Bezug neh­men kön­nen, als wenn Sie mit der Tür ins Haus fal­len. Es lässt sich ein­fa­cher über schwie­ri­ge The­men dis­ku­tie­ren, wenn die Türe bereits auf­ge­stos­sen wurde vom Mitarbeitenden.

Viel Erfolg beim Füh­ren von Mitarbeiterbeurteilungsgesprächen!

Die­ser Arti­kel wurde 2013 auf dem Kalai­dos Blog veröffentlicht.